Ein Ultraschallbuch für diese Zielgruppe und dann auch noch als Begleiter deklariert? Sollten Eltern nicht besser durch eine Person als durch ein Buch begleitet werden? Vor allem bei diesem Thema? Meine Skepsis vor dem Lesen dieses Buches war groß.

Der Autor Michael Burger ist Geburtshelfer mit Spezialisierung auf Pränataldiagnostik in Österreich. Er beginnt das Buch mit allgemeinen Informationen zum Ultraschall und erklärt unter anderem, wie er zu medizinischen Zwecken entstanden ist, wie er überhaupt funktioniert, gibt Tipps für die Untersuchungen und behandelt die häufigsten Mythen. Im weiteren Verlauf bespricht er die Ultraschalluntersuchungen im ersten, zweiten und dritten Trimenon. Detailliert informiert er über die Basis-Ultraschalle und was genau dabei untersucht wird und geht auch auf weiterführende Ultraschalldiagnostik ein.

Der Geburtshelfer schreibt in einer lockeren Sprache und bringt immer wieder Beispiele aus dem Alltag zum besseren Verständnis. Er versucht diesem trockenen Thema mit einem gewissen Witz beizukommen und sorgt so sicherlich dafür, dass ihm Laien gut folgen können.

Und er weist immer wieder darauf hin, dass Ultraschall nur zu Klärung medizinischer Fragestellungen gedacht ist, schreibt aber auch, dass er unbedenklich sei. Die Begründung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit zur neuen Strahlenschutzverordnung spricht im Gegensatz dazu (nach Veröffentlichung des Buches) von fehlenden verlässlichen Untersuchungen über die Folgen dieser Anwendung.

Es gefällt mir, dass der Autor klar auf die Grenzen des Ultraschalls hinweist. Manchmal hätte ich mir aber neben den Erklärungen noch eine weiterführende Kommentierung gewünscht, um den Eltern zum Beispiel die Möglichkeit von falsch-positiven Ergebnissen klarzumachen.

Ob es so einen Ratgeber braucht, mag ich nicht beurteilen. Aber er ist auf jeden Fall gut geschrieben und klärt auf. Und er ist auch für Hebammen geeignet, die ihr Wissen zum Ultraschall auffrischen wollen.

DHZ 2/2020