»›Die ersten Stunden, ist das normal‹, sagten die Pflegerinnen. ›Die ersten Tage ist das normal‹, sagten die Ärzte. ›Die ersten Wochen ist das normal‹, sagten die Hebammen. Doch dann wurden es Monate und die Scham immer größer.« Die Geburt ihres ersten Kindes katapultiert Carlotta aus einem scheinbar ganz normalen Leben hinein in ein Gefühl der Leere. Mit ihrem Erfahrungsroman wirbt die Autorin für (Selbst-)Verständnis und macht Betroffenen Mut, sich Hilfe zu suchen.
Zwei Schritte zurück – Haltlos in die Tiefe – Einen Schritt vor – Ankommen – Körper und Geist – Ein sicherer Ort? – Im Hamsterrad – Der rosa Elefant – Der Mädchentraum – Was du nicht siehst … – Abschied nehmen – Schwarz und Grau – Besuch – Scherbenhaufen – Glanzlos – Vorkehrungen – Allein – Zauber der Weihnacht? – Kleine Eule – Kreise durchbrechen – Silvesterwünsche – Sein und Werden – Der Ausflug – Tanzen – Aus der Komfortzone – Der Anfang vom Ende – Zurück auf los – Der Auszug – Nicht auf Probe – Zurück im Job – Auf dem Bauernhof – Bärenwut – Unterstützung – Mammutbäume – Was hilft? – Neustart – Ein Jahr später.
In diesen kurzen Kapiteln lese ich die Geschichte einer Mutter, die erkrankt und trotzdem stark genug ist, sich Hilfe zu holen. Mitreißend, authentisch, bewegend, zu Tränen rührend, Augen öffnend, erfrischend, hilfreich für den Arbeitsalltag!
»›Die ersten Stunden ist das normal‹, sagten die Pflegerinnen. ›Die ersten Tage ist das normal‹, sagten die Hebammen. Doch dann wurden es Monate und die Scham immer größer. Ich zog es vor, die Wahrheit der anderen Mütter zu leben. Ging unter Schweiß mit dem Kinderwagen spazieren, tröstete das weinende Bündel mit zittrigen Armen und lächelte meinen Mann zum Abschied mit flachem Atem an.«
Nach der Geburt ihres ersten Kindes verspürt Carlotta ein Gefühl von Leere. Ihr scheinbar normales Leben wird aus der Bahn geworfen und sie versucht ihre Überforderung zu überspielen. Nach außen ist sie die glückliche Mutter, doch innerlich hegt sie Zweifel an ihrer neuen Rolle. Die Geburt ihrer zweiten Tochter führt zu einer postpartalen Depression – und dieses Mal benötigt sie Hilfe. Aus einem kurzen Klinikaufenthalt wird ein langer. Aber Carlotta kämpft, für sich und auch für ihre Kinder. Sie möchte eine hoffnungsvolle Zukunft erleben. Statt überhöhter Ideale lebt sie heute ihre Träume, die erreichbar sind. Und sie erlaubt sich, eine durchschnittliche Mutter zu sein und nicht alles richtig machen zu müssen.
In ihrem authentischen Erfahrungsroman wirbt Carlotta Frey unter Pseudonym für (Selbst-)Verständnis und macht Betroffenen Mut, sich Hilfe zu suchen. Die hauptberuflich als Redakteurin arbeitende Autorin hat den Roman für ihre beiden Töchter und sich selbst verfasst.
An postpartalen Depressionen (Smiling Depression) erkranken 10–15 % aller Mütter. Das sind allein auf Deutschland bezogen jährlich ca. 100.000 und trotzdem ist die Erkrankung weiterhin ein Tabu. Vorsorge für junge Mütter findet dazu kaum statt. Bei Symptomen wie langanhaltender Traurigkeit, Erschöpfung, Schuld- und Versagensgefühlen, Konzentrations- und Schlafstörungen, psychosomatischen Beschwerden, Ängsten, Panikattacken, Zwangshandlungen, zwiespältigen Gefühlen dem Kind gegenüber ist Hilfe und Behandlung dringend angezeigt. Erste Anlaufstelle könnte zum Beispiel die Organisation Schatten & Licht e.V. sein.
Müttern in der Krise rät die Autorin, mit Fachpersonal in Kontakt zu treten, denn postpartale Depressionen sind kein Zeichen von Schwäche, kein Hirngespinst und auch keine hormonelle Phase, sondern eine ernst zu nehmende Krankheit. Anlaufstellen für Betroffene und Angehörige sind neben einer Liste weiterführender Literatur aufgeführt.
Verlag: | BALANCE Buch + Medien Verlag |
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Produktart: | Buch |
Bundtyp: | Kartoniert |
Format: | 19.5 x 12.5 |
Seiten: | 192 |
Auflage: | 1. Auflage |
Erscheinungsjahr: | 2021 |
ISBN: | 978-3-86739-214-3 |